Jazz-Events, die man besuchen sollte

Es gibt in Deutschland und im benachbarten Ausland viele verschiedene Musik-Festivals. Teilweise hat man den Eindruck, das Angebot ist so groß, dass man schnell den Überblick verliert.

Deshalb stellen wir in diesem Artikel zwei Jazz-Events vor, die vielleicht noch nicht so bekannt sind, aber sehr viel mehr Aufmerksamkeit als bisher verdienen.

Zeeuwse Jazzdagen

In der niederländischen Provinz Zeeland etablierte sich vor über sechzig Jahren das Schelde-Jazz-Festival. Es fand immer am Wochenende nach Pfingsten statt. Hauptsächlich in der Hafenstadt Terneuzen trafen sich vornehmlich Amateur-Bands aus dem Bereich Jazz, Oldstyle, Dixieland, New Orleans Style, aber auch Modern Jazz war vertreten. Ab Freitagabend war die Innenstadt voll mit Jazzklängen. In Kneipen und anderen größeren Räumlichkeiten spielten Bands. Samstags und sonntags gab es Umzüge durch die Fußgängerzone, und irgendwann trafen sich viele der Bands auf dem Markplatz, um dort gemeinsam zu spielen. Wer an allen drei Tagen in den Genuss der verschiedensten Darbietungen kommen wollte, musste entsprechend ein gutes Schuh Paar haben, um bequem alle Wege zu bewältigen. Initiator des Schelde-Jazz-Festivals war der Gründer des Jazz-Klubs Porgy and Bess, Frank Koulen.

Vor ein paar Jahren taten sich die Organisatoren des Schelde-Jazz-Festivals mit denen des Jazz Festivals Middelburg zusammen und kreierten das Zeeland-Jazz-Festival. Aufgrund von Sponsoren-Mangel und schlechten Absprachen wurde das Festival im letzten Jahr zunächst abgesagt, um dann in kleinerer und vor allem durch die von Amateurbands getragene Form doch noch stattzufinden. Aufgrund dieser Unsicherheiten beschloss man, im Jahr 2020 neu zu starten mit den Zeeuwse Jazzdagen. Man darf gespannt sein auf die Jazz-Töne, die im Frühling 2020 in Zeeland zu hören sind.

Jazzenede in Assenede

Der kleine belgische Ort Assenede schafft es immer wieder, mit seinem Namen einprägsame Wortspiele zu gestalten. Die Jazztage finden alle zwei Jahre im Juli statt. Auch hier legt man Wert darauf, dass die Musiker hauptsächlich aus der Gegend oder zumindest aus Belgien oder dem zeeländischen Umland kommen. Das Jazz- Blues- Root-Festival bietet für viele Musikgeschmäcker einiges an bekannten Songs und neuen Impressionen. Die kleine Ortschaft Assenede, sonst sehr beschaulich und ruhig, dreht für fünf Tage auf und lässt aus allen Kneipen und Straßen jazzige oder bluesige Töne hören. Dabei geht es aber nicht hektisch zu, denn die Bands sind bekannt dafür, es langsam angehen zu lassen. Sie spielen alle auch zu ihrem eigenen Vergnügen, und das merkt man jedem einzelnen Musiker an. Jazzenede findet wieder im Juli 2020 statt, die Karten kosten für einen Tag unter zehn Euro, ein Abonnement für die komplette Zeit liegt um die zwanzig Euro.

Zwei Jazz-Festivals, die man erlebt haben sollte. Und wenn man etwas vorher anreist oder ein paar Tage mehr mitbringt, kann man neben der Musik auch noch die zeeländische Landschaft oder das Meer zwischen Knokke und Breskens genießen – oder bei der Schwesterveranstaltung in Middelburg vorbeisehen. Durch den Westerscheldetunnel ist der Weg nicht mehr so weit wie zu den Anfängen der Jazztage in Zeeland.

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