Interessante Fakten über Jazz

Jazz ist ein einzigartiges Musikgenre, das zugleich verführerisch und geheimnisvoll ist. Keine andere Musikrichtung ist von einem derart großen Entstehungsgeheimnis umhüllt. Dies trifft auch auf den Begriff selbst zu. Bis heute sind sich die Musikexperten nicht darüber einig, was das Wort Jazz bedeutet oder woher es stammt. Bei der Benennung des Stils wurden unterschiedliche Schreibweisen verwendet, wie Dzass, Jasz oder Jass, und erst nach 1918 wurde die moderne Notation Jazz übernommen.

Als Ausgangspunkt für die Massenverbreitung dieses Musikgenres gilt der 7. März 1917, als die legendäre Original Dixieland Jazz Band die erste Schallplattenaufnahme mit Jazzmusik veröffentlichte. Dank der Popularität des berühmten Saxofonisten Charlie Parker (1920-1955) kauften selbst die ärmsten Familien ihrem Kind ein Saxofon und ließen es spielen lernen. Sie hofften, dass der Jazz ihnen Erfolg und lang ersehnten Wohlstand beschert. Heute ist das Saxofon aus einer Jazzband nicht mehr wegzudenken. Allerdings war dieses Instrument zunächst nur in Militärkapellen vertreten. Erst nach dem US-amerikanischen Bürgerkrieg fand das Saxofon eine weitere, sehr erfolgreiche Verwendung. Das Gleiche gilt für die Militärtrommeln, die in Percussion-Sets integriert wurden.

2001 spielte Regina Carter Jazzkompositionen auf einer 250 Jahre alten Guarneri-Geige, die dem Geigenvirtuosen Paganini gehörte und deren Kosten auf 40 Millionen US-Dollar geschätzt werden. Das empörte manche Anhänger der klassischen Musik, die den Jazz nicht als ernsthaften Vertreter der musikalischen Tradition ansehen.

Jeder erkennt sofort die unvergleichliche Stimme von Louis Armstrong – tief, warm und mit einer charmanten Heiserkeit. Doch der berühmte Jazzer wollte seinen „heiseren Defekt“ loswerden und ließ sich sogar an den Stimmbändern operieren. Zum Glück für seine Bewunderer brachte die Operation nicht den erwarteten Effekt.

Seit mehr als einem Jahrhundert erobert die Jazzmusik die Herzen der Menschen. Sie entwickelt sich ständig weiter und verwirklicht sich in neuen Richtungen. Vieles am Jazz ist schwierig zu verstehen, – woher er kommt, wie man ihn komponiert und wie man ihn in das etablierte musikalische System einordnen kann. Wahrscheinlich sind seine Geheimnisse genau die besondere Qualität, die es ihm ermöglicht, einen so großen Raum in der Musikwelt und in den Herzen seiner Bewunderer einzunehmen.

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